Von Irland - Dromore West und Dublin, in die Niederlande - Domburg und Vreeland 12.08. - 26.08.2019
EXITDANCE, 90 x 75 cm, Acryl, Algenprints und Teile von Gerds Hemd auf Leinwand
Wir waren 90 Tage auf den Inseln (England, Schottland und Irland). Was uns über die Zeit begleitet und beschäftigt, ist der Brexit. Was ich in Schottland begonnen habe, konnte ich in Irland beenden, daher beginne ich meinen Blog heute mit meinem Bild dazu.
Als wir zuerst in Irland ankamen, dachte ich: „Was ein Mist, jeden Tag Regen und das viele wechselnde Wetter und ständig Wind …“, doch nach ein paar Tagen hat mich die Landschaft gefangen genommen. Dieses satte Grün; hier wächst wirklich alles, es tut so gut, das täglich zu sehen. Wir genießen die Ruhe und die Strände, die wir im Hochsommer fast nur für uns haben. Die Menschen sind sehr gesprächig und suchen sofort Unterhaltungen. Sie sind entspannt, freundlich und haben eine tolle Mischung aus Herzlichkeit, Bodenständigkeit und Offenheit. Wir erleben viele schöne Gespräche.
Die irische Landschaft im County Sligo ist traumhaft. Wo man hinschaut, hat man besondere Ausblicke auf das Meer, die Berge oder die Hochmoore. Die Häuser dagegen muss man sich wegdenken. Sie sind meist neu, groß und hässlich und haben oft den gleichen Steinputzlieferanten wie in Schottland. Die schönen kleinen alten Häuser und Gehöfte verfallen meist.
Eine besondere Atmosphäre hatten wir bei unserem niederländischen Vermieter Robert, der ein altes Haus vor 40 Jahren kaufte und renovierte. Er setzte einen Anbau für seine Schreinerei dran und in seinem Garten baute er das Hennenhäuschen um bzw. neu. Seine Esel sind das Sahnehäubchen im Ensemble. Er hat ein kleines geschmackvolles Paradies geschaffen. Daher sind natürlich einige Eselbilder entstanden, diese Tiere kann man nur lieben:
Die letzten zwei Tage verbringen wir in Dublin. Eine lebendige, quirlige und volle Stadt, die uns überfordert, nach unserer „Insel der Glückseeligen“. Wir sehen eine fantastische Ausstellung über Lucian Freud (ein wichtiger Lieblingsmaler Gerds) und Jack Butler Yeats (der im County Sligo aufgewachsen ist) im Museum für Moderne Kunst. Wir wandern durch die Stadt und besuchen Howth, eine Halbinsel im Norden Dublins. Später wandern wir mit Coco zum Tierarzt, um die Ausreisepapiere für die Fähre nach England und dann weiter nach Frankreich vollständig zu haben.
Inzwischen sitzen wir auf der Fähre von Rosslare/ Südirland nach Fishguard/ Südwales. Ich schreibe meinen Blog – Zeit, um unsere Erlebnisse in Irland Revue passieren zu lassen. Es ist auch ein Abschied, bei dem ich gerne „auf Wiedersehen“ sagen möchte. Hier würde ich gerne einmal mehr Zeit verbringen, denn hier hab ich Ruhe gefunden. Aber unsere Pläne sind anders, denn wir sind in Holland verabredet und freuen uns drauf.
Nachdem wir in England angekommen sind, verbringen wir eine Nacht in Fishguard (Wales). Das gibt uns noch ein bischen Zeit für
Rückblicke. Am nächsten Tag durchqueren wir Wales und England bis Folkestone im Südosten, eine weite Strecke, aber alles funktioniert leicht. Wir verbringen dort eine Nacht, um am nächsten Morgen
nach Dünkirchen (Frankreich) zu schippern. Wir genießen das alte Seebad abends, wir haben den Eindruck, die Saison ist schon ausgeklungen.
Von Dünkirchen fahren wir weiter nach Domburg (Seeland - Niederlande). Wir sind bei Francisca van Vloten und Arnold van Houtum eingeladen. Die beiden engagieren sich sehr aktiv für euroArt.
Domburg ist eine ehemalige Künstlerkolonie. Maler wie z.B. Jan Toorop und Piet Mondriaan kamen damals in dieses wunderschöne Seebad am Meer, mit schier endlosem Strand, um zu malen, vor allem angezogen von diesem seeländischen Licht.
Francisca van Vloten leitet das Marie Tak van Poortvliet Museum in Domburg. Sie kuratiert dort die Ausstellungen, entwickelt ihre eigene Sammlung (ebenfalls zum Thema Künstlerkolonien), engagiert sich für euroArt und ist Autorin. Wir erfahren viel, genießen die Unterhaltungen und den Austausch und unsere gemeinsame Zeit.
Nach dem letzen Abend, unserem gemeinsamen Muschelessen, brechen wir am nächsten Morgen auf nach Vreeland (Holland - Niederlande), wo wir die Niederlande ein wenig mehr kennenlernen möchten.