MOVING ART PEOPLE

Vom Elsass - Wangenbourg-Engenthal + Marmoutier 12.-28.10.2019 - über Italien nach Albanien 02.11.2019 - ...

Willkommen im Elsass!

Bei unseren Freunden Jo und Tof sind wir in Wangenbourg-Engenthal zu Gast. Wir werden verwöhnt, bekocht, umsorgt. Die Gefahr, wenn Freunde mit Lust & Laune aufeinander treffen: es werden permanent unzählige neue Ideen entwickelt, ausgeheckt und verwirklicht. Ausflüge und Gesprächsthemen gehen nicht aus und wir geniessen permanent zuviel.

 

Jo´s und meine Ausstellung wird zaghaft besucht, doch die Gäste sind sehr interessiert, bleiben und plaudern lange. Das gefällt mir. Noch schöner ist, dass die vielen Kinder, die jeden Tag zur Schule gehen, immer wieder nach den Clowns im Schaufentster der Galerie Ausschau halten und ganz genau hinsehen. So gelingt es uns, noch einige Besucher für Gerds Mal-Workshop und unsere Clowns Spektakel zu gewinnen.

 

Die drei Wochen im Elsass sind wunderbar, echte Oktoberfarben zieren die Umgebung. Die Weinberge, die Wälder, alles ist rot oder golden und leuchtet. Unsere Tage sind gut gefüllt, von Proben, Gerds Mal-Workshop, der Aufsicht in der Galerie, Vorbereitungen erledigen, Musik machen, kochen, essen und trinken. Schließlich müssen die Leckereien der Region getestet werden. Das schöne Leben mit Jo und Tof macht sich an den plötzlich enger werdenden Hosen bemerkbar. Wir treffen deren Freunde und Bekannte und werden ins Umfeld aufgenommen.

Besonders schön war es, dass family and friends extra ins Elsass kamen, um ein paar Tage mit uns zu verbringen. Wir haben die gemeinsame Zeit genossen, bei so manchem guten Glas mit Käse, Flammkuchen, Wildschweingulasch ... bei Spaziergängen, in Marmoutier und auf der Pilzsuche ... .

 

Am Tag unseres Spektakels war ich ganz schön aufgeregt. Seit einem Jahr hatten wir das alles geplant und jetzt sollte es tatsächlich los gehen. Dann spielten wir! Die Aufregung legte sich und es war einfach schön zu clownen, die Reaktionen einzufangen, diesen wunderbaren Raum mit all seinen Möglichkeiten auszuspielen... gemeinsam mit Tof, Jo und Gerd. Schaut euch die Bilder dazu an.

Meine Mama blieb noch einen Tag länger, das war toll! So konnten wir Straßburg miteinander wieder entdecken und hatten Zeit für uns.

Gerd packte in der Zeit unsere Dinge zusammen und noch viel mehr. Denn wir fuhren kurzer Hand über Oberhausen weiter. So konnten wir unsere Clowns-Spektakel-Dinge und die meisten der ausgestellten Bilder zurückführen. Denn als nächstes steht Albanien auf unserem Reiseplan. Eine Reise mit und für Clowns ohne Grenzen. Wir (zwei Clowns: Michi und Uta, ein Musiker: Gerd und ein Fotograf: Niko) werden 8 Tage in Albanien Clowns Shows spielen. Darüber wird es einen Blog auf www.clownsohnegrenzen.org geben.

 

Eigentlich wollten wir über den Balkan tuckern, um nach Albanien zu kommen. Bei unserer ziemlich späten Recherche merkten wir, wie es sein würde, Länder zu durchreisen, die nicht zur EU gehören. So hätten wir für Coco ein amtsärztliches Zeugnis gebraucht, das wir nicht hatten. Ausserdem hätte sie nochmal gegen Tollwut geimpft werden müssen, obwohl sie bereits einen Impfschutz besitzt. So wählten wir nach kurzer Überlegung die einfache Alternative. Wir durchfuhren Italien bis Brindisi und setzten mit der Fähre nach Vlora in Albanien über.

 

Auf dem Weg dahin, gab es nochmal eine kleine Stressattacke. Ich überprüfte nochmal alle Ein- und Ausreisebestimmungen für Coco. Da bemerkte ich, dass Coco einen Tollwutantikörpernachweis zur Ausreise aus Albanien zurück in die EU braucht. So legten wir einen Zwischenstop in einer Tierklinik in Bologna ein und baten um den erforderlichen Bluttest, was uns gelang. Hoffentlich erreicht uns das Ergebnis in Albanien, denn die Testauswertung dauert eine Woche (per Email werden wir es sicher bekommen). Wir lernen daraus, noch genauer zu lesen und zu überprüfen, welche Dokumente wir brauchen ... und vorallem , immer flexibel zu bleiben.

 

Wir wollten den Weg geniessen, diesen in kleinen Etappen zurücklegen. Von Oberhausen nach Bologna gelang uns dies. In Bologna machten wir unsere Tierarzteinlage, so konnten wir erst Mittags um 16 Uhr weiter fahren. Nach Guglionese sollte es dreieinhalb, höchtens vier Stunden dauern. Leider war die schöne Strecke übersät von Baustellen, d.h. ein Stau reihte sich an den nächsten. So brauchten wir acht Stunden. Puh, aber gut, wir sind im Zeitplan. Die letzte Etappe klappt prima. Wir sind gegen 15 Uhr bereits in Brindisi und können noch ein wenig die Stadt geniessen und essen gehen. Kurz vor Mitternacht legt unsere Fähre ab. Als wir dort ankommen, hoffen wir, dass alles gut geht, denn das Schiff ist alt, ungepflegt, kurzum nicht besonders vertrauenserweckend. Doch wir sind da und froh in Albanien zu sein. Wir wurden mit 20 Grad und Sonne empfangen. Wir fanden einen Strand an dem wir spazieren gehen konnten, alle Unwägbarkeiten fielen schlagartig von uns ab. Nach einem Kaffee sahen wir wieder rosa.

In Tirana angekommen, gab es eine kleine Umbaupause, denn die Wohnung, die wir gemietet hatten war inzwischen an einen Langzeitmieter vergeben worden. Doch wir bekamen ein Haus daneben, das aber noch "kurzerhand" eingeräumt und eingerichtet werden musste. Es liegt in einem wunderbar belebten Viertel. Ich bin gespannt was wir hier alles erleben werden.

 

Morgen sind wir ein Jahr unterwegs, ich freue mich auf die zweite Hälfte unserer Reise.